WAS MACHEN DIE ‚DIGITAL NATIVES‘ ANDERS?

Sie stellen den Nutzen und damit den Menschen in den Mittelpunkt. Sie füllen erfolgreich die Lücke zwischen den Kundenbedürfnissen und dem Angebot der ‚Old Economy‘. Die Lösungen der Start-ups sind getrieben von Innovationen, neuer Technologie und deren Vernetzung. Diese sind aber nur Mittel zum Zweck – das ist der Kundennutzen. Ihre Technologien, ihre Organisationstruktur und die hochautomatisierten und zugleich personalisierten Prozesse sind voll und ganz auf die Kunden ausgerichtet. Ausgestattet sind sie meist mit hohem Risikokapital, dass ihnen Investitionen erlaubt und ein bedingungsloses Wachstum sichert. Sie begleiten Ihre Kunden in deren Customer Journey. Voraussetzung dazu ist, genau zu wissen wo sich der Kunde gerade im Kaufprozess befindet und welchen Mehrwert man ihm anbieten muss, damit dieser den nächsten Schritt bis hin zum Abschluss geht. Sie bieten den Kunden immer wieder neue Innovation an, die einen klaren Nutzen bieten und stärken somit die Loyalität.

Customer Journey in 5 Phasen
-Inspiration: das Bewusstsein für das Produkt wird geweckt
-Favorisierung: das Interesse für das Produkt wird verstärkt
-Wunsch: der Kunde erwägt den Kauf des Produktes
-Anstoß: die Kaufabsicht wird konkret
-Umsetzung: das Produkt wird gekauft

Das Geschäftsmodell der Digital Natives

Man kann, einfach betrachtet, zwischen 2 verschieden ‚Digital Natives‘ unterscheiden.

Die 1. Gruppe mit einen parasitären copy & paste Ansatz, welche die Angebote der ‚alten Industrie‘ kopieren, jedoch kundenfokussiert mit digitalen, schnellen und flexiblen Prozessen. Sie haben den großen Vorteil ohne die Altlasten agieren zu können, die die traditionellen etablierten Unternehmen zu tragen haben. Die Basis sind meist Internet und Smartphone. Diese Entwicklung beginnt meist mit dem Markteintritt eines Start-ups, kurz darauf starten andere me-too Unternehmen, die das Geschäftsmodell imitieren. Entscheidend in dieser Phase sind Geschwindigkeit und Marktausbau. Haben diese Unternehmen sich dann am Markt etabliert und sind auf eine breite Akzeptanz gestoßen, ist der Vorsprung kaum mehr einzuholen. Der anfangs nur als Störfaktor gesehene Markteintritt eines Start-ups ist nun zu einer ernsten Bedrohung für die etablierten Unternehmen geworden.

Die 2. Gruppe sind Startups, die verschiedene neue Technologien, wie z.B. Robotik oder den 3D-Druck einsetzen, um einen echten Mehrwert zu generieren. Wie beispielsweise das Tokioter Start-up exiii aus der Biotechbranche die Prothesen aus dem 3D-Drucker herstellen, die mit Hilfe von Sensoren und eines Smartphones gesteuert werden. Dies zu einem Bruchteil der Kosten im Vergleich zur herkömmlichen Bauweise. In einigen Jahren könnten sogar künstliche Organe aus dem 3D-Drucker kommen.

Google bewegt sich, mit seiner Kernkompetenz Daten, ebenso in anliegende Bereiche und beteiligt sich an traditionellen Firmen wie den Hersteller lernfähiger Thermostate Nest, Drohnen- und Satellitenhersteller, Medizintechnik, Robotik, und treibt die Entwicklungen und den Test von autonomen Fahrzeugen voran. All diese Projekte haben einen disruptiven Charakter für die etablierten Unternehmen.

Die Geschichte von Mensch und Technologie hat gezeigt, dass der Mensch sehr schnell und flexibel ist, wenn es darum geht, neue Dinge (auch radikale) anzunehmen. Diese Dinge müssen ihm nur ganz konkret etwas nutzen.

-> Management by Effectuation, die Vorgehensweise der Digital Natives 

Firmen wie der Fahrdienstvermittler Uber oder der Community-Marktplatz für Buchung und Vermietung von Unterkünften Airbnb, machen vor wie das geht. Frei von allen ‚Altlasten‘ setzen sie den traditionellen Firmen mächtig zu. Man spricht bereits vom ‚uberisieren‘, wen komplette Geschäftszweige von diesen Digital Natives ausgehebelt werden. Airbnb ist erst 2008 gegründet hatte aber in 2014 bereits 25 Millionen gebuchte Betten in mehr als 190 Ländern, ohne ein einziges Bett davon zu besitzen. Ebenso besitzt Uber kein einziges Auto in ihrem Fahrdienst, ist aber Ende 2015 bereits mit bis zu 62,5 Milliarden Dollar bewertet. In den Top 5 der größten Unternehmen (nach Marktwert) befinden sich gleich 3 High-Tech Firmen. Microsoft, Google und Apple.

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